Johann Schorn
Geboren: 27. September 1945 in Linz
Gestorben: 8. Jänner 2016
Die Auseinandersetzung mit dem Wasser auch auf dem
künstlerischen Flügel Schorns begann schon im Studium
an der Linzer Kunstschule. Der Waage-Geborene 45er-
Jahrgang war schon mit 13 Jahren an
dieser Linzer
Kunstakademie – der jetzigen Kunstuni – und hatte
nach den Grundklassen Gebrauchsgrafik bei dem damals
schon legendären Erich Buchegger mit ausgezeichnetem
Erfolg absolviert.
1975 gründete er als Art
Director seine Arthouse Werbeagentur, die seitdem
sehr
erfolgreich mit vielen Kampagnen internationalen Ruf
erlangt hat.
Zahlreiche internationale Auszeichnungen,
7 Senatoren, 2 Caesare, Silver Award New York und
unzählige Publikationen zeichnen den erfolgreichen Weg
Schorns aus.
Die künstlerische Arbeit als Ventil.
Schon in den 70er Jahren werden zahlreiche
Projekte, speziell auf dem Cover-Bereich
für LPs,
zeichnerisch gelöst. Die akribische Maltechnik, vor
allem auch der gut entwickelte Airbrush-Einsatz,
brachten
viele Werke zur Realisierung. Aber auch
das Zeichnen wird nie vernachlässigt.
Eine Ausstellung
lehnt Schorn immer
wieder ab, er
betrachtet die künstlerische Auseinandersetzung
als seinen
persönlichen Ausgleich. Oft genug
kritisiert Schorn mit seinen
Werken
sich selbst und seinen Beruf.
Schorn liebt also das Wasser.
Schon immer ist es sein größter Wunsch,
direkt am großen Wasser zu leben. Direkt
an der Donau nahe Linz findet er seinen
optimalen Lebensraum. Früh macht er den
Segelschein, dann folgt die Zeit des Tauchens, bis
nach einigen Jahren ein sehr schwerer Tauchunfall
die Begeisterung jäh unterbricht. Hier zeigt ihm das
Wasser erstmals seine Mächtigkeit.
Trotzdem
zieht es
ihn immer wieder ans Meer.
Oft mehrmals im Jahr
nach Venedig
oder Sizilien sowie fast alle griechischen
Inseln, vor allem nach Kreta. Am Wochenende
zieht es ihn auf sein Schiff
am Attersee.
Schorn ist also fasziniert
vom Wasser.
Das ist in der Kunst so an
sich nichts Neues.
Was neu ist, ist die Visualisierung von vermeintlich
bedeutungslosen Begebenheiten. Sie sind
nur schemenhaft dargestellt, gleich einer Erinnerung
oder eines Traums, die langsam oder schnell
verblassen. Die scheinbare Unwichtigkeit dieser
Vorgänge und die monumentale Präsenz des
immer in Bewegung befindlichen
Elements schaffen
so
eine eigene Verbindung der
Wirklichkeiten. Scheinbar
unscharfe
Bilder zeigen
kurze Augenblicke als festgehaltene,
aber schon wieder
vergangene Situationen.
So wichtig
diese auch für
die Betroffenen sind,
sind
sie nun nicht mehr erkennbar,
eben bedeutungslos. Hier ist viel Platz für
Fantasie. Zu dieser Faszination kommt Schorn
durch die Fotografie und die sehr frühe Einbindung
der Computer in seine künstlerische Arbeit.
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